Ihr plant eure Hochzeit oder eine andere Party und beabsichtigt einen Dj für die Veranstaltung zu buchen? Bei der Planung wird euch sicherlich irgendwann auch folgende Frage interessieren: Was kostet ein Dj und was leistet er dafür?
In diesem Blog-Beitrag versuche ich ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei schauen wir uns an wie sich Preise zusammensetzen und wieso sie sich oft extrem voneinander unterscheiden können.
Dabei versuche ich mich allgemein zu halten und nicht nur auf meine Preisgestaltung zu beziehen, um euch einen besseren Marktüberblick zu verschaffen.
Dj´s haben extrem unterschiedliche Preise
Macht man sich im Internet ein wenig auf die Suche, wird man extreme Unterschiede in den aufgerufenen Gagen feststellen können. Einige Kollegen sind bereit für 150 € zu arbeiten, Andere verlangen 4.000 €.
Aber wieso ist das so?
Dj als Hobby, Nebenberuf oder Hauptätigkeit?
Um dies zu verstehen muss man sich als erstes vor Augen führen, dass es verschiedene “Arten von Djs” gibt. Im wesentlichen kann man sie wohl in 3 Gruppen einteilen:
- Hobby-Dj
- Dj im Nebenberuf
- Hauptberufliche Djs
1. Der Hobby Dj
Der Hobby-Dj ist wohl die günstigste Lösung. Oft sind es Freunde oder Bekannte, die sich bereit erklären mit ihrer Musiksammlung den Abend musikalisch zu begleiten. Dabei wird als Gage oft nur der Mietpreis der Technik + ein kleines Trinkgeld aufgerufen.
Auch auf diversen Internetportalen wie Ebay-Kleinanzeigen kann man immer wieder vermeintliche Hobby-Dj`s finden. Dabei handelt es sich oft um Anfänger, die über einen niedrigen Preis zu den ersten Buchungen kommen wollen. Hier fehlt oft die nötige Erfahrung und leider auch der zwingend erforderliche Gewerbeschein.
Preisregion: ca 0 – 400 €
2. Dj im Nebenberuf
Oft trifft man auf so genannte nebenberufliche Djs, auch ich gehöre zu dieser Gruppe. Neben dem eigentlichen Hauptjob, wird das “Plattenauflegen” semi-professionell gewerblich ausgeübt.
In der Regel haben die Kollegen ein Gewerbe angemeldet, oft das so genannte Kleinunternehmen. In dieser Gruppe findet man meistens schon sehr erfahrene Kollegen oder ambitionierte Neuanfänger.
Der Großteil der am Markt befindlichen Djs wird wohl dieser Gruppe zuzuordnen sein.
Preisregion: ca 350 – 2.000 €
3. Hauptberufliche Djs
Bei den hauptberuflichen Djs kann man davon ausgehen dass es sich um “absolute Vollprofis” handelt, die sich bereits zuvor bewiesen haben und genau wissen, was sie machen
Meistens entsteht dies aus der zuvor ausgeübten nebenberuflichen Tätigkeit. Irgendwann haben die Buchungen und die Gagen ein Level erreicht, welches einem ermöglicht davon sein Leben zu bestreiten.
Preisregion: ca 800 – 4.000 €
Umso professioneller, umso höher der Preis
Vielleicht hast du schon mal den Satz gehört “man kriegt, was man zahlt”!? Dies trifft auch bei uns DJs zu. Viel gefragte Kollegen werden sicherlich einen anderen Preis aufrufen, als der Anfänger der jedem Job hinterherrennt.
Neben der eigentlichen Erfahrung spielen aber noch andere wesentliche Punkte eine Rolle bei der Kalkulationen der Dj Preise. Auch diese unterscheiden sich deutlich, je nach Qualität und persönlicher Auffassung der “Serviceleistung Dj”, voneinander.
Wie kalkuliert ein DJ seine Preise?
Um ein besseres Verständnis für die am Markt aufgerufenen Preise zu haben, ist es erst einmal wichtig zu verstehen, welche Dinge ein Dj bei der kaufmännischen Kalkulation seiner Preise berücksichtigen wird.
- Der Zeitlicher Aufwand der eigentlichen Veranstaltung – direkter Einfluss auf den Preis der Veranstaltung
- Einmalkosten für Anschaffungen – wird anteilig in den Preis einfließen
- Laufende Kosten – wird anteilig in den Preis einfließen
- Sonstige Faktoren
Dabei fallen diese 4 Punkte natürlich unterschiedlich stark ins Gewicht bzw können teilweise sogar gänzlich wegfallen. Wenn ihr z.B. einen Dj für eine Veranstaltung ohne Technik bucht, wird dieser euch sicherlich nicht ein Technikpaket in Rechnung stellen.
Zeitlicher Aufwand für einen DJ?
Immer wieder erlebe ich es dass Kunden und Gäste den aufgerufenen Preis ins Verhältnis setzen zur eigentlichen Musikspielzeit im Laufe der Hochzeit bzw der Veranstaltung.
Sooooo viel Geld für 8 Stunden Musik spielen….!?
Anonymer Gast
Und ja, würde man tatsächlich nur die reine Partyzeit bewerten, hätten sie vielleicht sogar recht. Allerdings läuft ein Großteil der eigentlichen Arbeit eher im Hintergrund ab.
Zur Veranschaulichung spielen wir das Ganze einmal an Hand einer typischen Hochzeit (die Gäste um 16 Uhr an der Location ein) durch:
Vor dem eigentlichen Tag der Hochzeit:
- 2 Stunden Vorgespräch mit dem Brautpaar zum Kennenlernen und der eigentlichen Planung und Angebotserstellung
- 1 Stunde Besichtigung der Veranstaltungslocation
- 2 Stunden für verwaltende Tätigkeiten: darunter fallen weitere Telefonate mit dem Brautpaar, Trauzeugen usw., Korrespondenz in schriftlicher Form, Angebotserstellung
- 1 Stunde Vorbereitung der Veranstaltung. Abhängig vom Vorgespräch wird im Vorfeld die Musik entsprechend den Wünschen des Brautpaares zusammengestellt und einzelne Titel nachgekauft.
Am Tag der Veranstaltung
- 30 Minuten um die benötigte Technik aus dem Lager ins Fahrzeug zu laden.
- 30 Minuten für die Anfahrt zur Location. Hierbei gehe ich von einer Feier im “direkten Umfeld” aus. Aber auch 1-2 Stunden Anfahrtsweg sind keine Seltenheit.
- 2 Stunden für den Aufbau der Technik (je mehr Technik gebucht wird, umso länger braucht man dafür)
- 11 Stunden Musikspielzeit (sollte die Veranstaltungen gegen 3 Uhr enden) während des Empfangs, Essens und der eigentlichen Party
- 1 Stunde für Abbau der Technik
- 30 Minuten für den Heimweg
- 30 Minuten Ausladen der Technik
In dem oben aufgeführten Beispiel kommen wir auf eine Gesamtarbeitszeit von 22 Stunden und das ist eher noch zu zurückhaltend eingeschätzt.
Komplett unberücksichtigt bleiben dabei die vielen Arbeitsstunden, die nicht direkt mit der eigentlichen Veranstaltung zu tun haben, aber eben dazu führen dass ein Brautpaar überhaupt erst aufmerksam auf den Dj wird. Pflege der Homepage und Social Media Kanäle, Messeauftritte….
Einmalkosten für Anschaffungen
Natürlich beinhaltet der aufgerufene Preis auch die Kosten für die Anschaffungen des Equipments, die im Zusammenhang mit seiner gewerblichen Tätigkeit stehen. Beim mobilen Dj ist dies natürlich in erster Linie die Anlage, aber auch andere Dinge spielen dabei eine Rolle.
- Anschaffung der Ton- und Lichttechnik
- Anschaffung der entsprechenden Verkabelungen
- Anschaffung der Musik
- Marketingmaterial wie Visitenkarten, Flyer
- Anschaffung eines Fahrzeugs für den Transport
- Verbrauchsmaterialien
Laufende Kosten
Neben den Kosten die einmalig beim Kauf eines Gegenstandes auf uns warten, gibt es aber auch Positionen die immer wieder auf uns zukommen. Allen voran ist hier sicherlich das Finanzamt zu nennen, welches nur zu gerne die Hand aufhält.
- Versicherungen (Betriebshaftpflicht, Inventarversicherung….)
- Kosten für Lagerraum
- Kosten für das Kfz
- Kosten für die Wartung der Technik
- Kosten für das Marketing wie z.B. Homepages
- Steuern
- Mitgliedschaften in Verbänden
- Kosten für Software – Abomodelle wie Photoshop
- Kontoführungsgebühren
- Telefon, Internet
- Werbeanzeigen
- Mitarbeiter
Sonstige Faktoren
Hier ist wohl vor allem der Bekanntheitsgrad zu nennen. Habe ich mir als DJ bereits einen Namen gemacht und ich muss schon Anfragen ablehnen, wird folgerichtig auch der Preis in der Zukunft nach oben gehen.
Sicherlich wird ein David Guetta für seine Dj-Tätigkeit einen anderen Preis aufrufen, als Dj Peter Müller aus Hintertupfingen.
Region hat Einfluss auf den Preis
Auch die Region in der ein Dj seine Leistungen anbietet kann Einfluss auf den Preis haben. Hier kommt es zum einen auf die Konkurrenz-Situation an aber auch auf die allgemeine Kaufkraft. Leider kann ich hierzu aber keine genaueren Angaben machen, da mir der Gesamt-Marktüberblick fehlt.
Wie kann man die Dj Preise vergleichen?
Ihr merkt schon es gibt enorm viele Faktoren, die die Kosten für einen Dj beeinflussen können. Um ehrlich zu sein ist es daher schwer einen tatsächlichen Vergleich zwischen mehreren Angeboten zu tätigen. Ich möchte euch dennoch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, die ihr beachten solltet
Achtet auf das angebotene Zeitpaket
Hier gibt es oft große Unterschiede. Es gibt viele Kollegen, die nur ein vier bis fünf Stunden Musikspielzeit in ihrem Basis-Angebot enthalten haben. Im Anschluss darf man für jede Stunde extra zahlen. Gerade bei Hochzeiten kann hierdurch der Preis schnell explodieren.
Diese “Geschäftspraktik” kann man besonders oft bei größeren Dj-Agenturen beobachten, die bewusst mit niedrigen Preisen werben.
Welche Technik ist im Angebot enthalten?
Auch die angebotene Technik unterscheidet sich oft deutlich. Es gibt Kollegen die werben auf ihrer Webseite mit Preisen, die tatsächlich nur den eigentlichen Dj (ohne jegliche Technik) beinhalten. Es gibt aber auch Kollegen die direkt ein großes Technik-Paket anbieten zB inklusive Ambientebeleuchtung, Fotobox….
Achtet auf versteckte Kosten
Sehr beliebt sind auch die versteckten Kosten. Diese finden sich oft im “Kleingedruckten” des Angebots oder der Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Darunter fallen enorme Anfahrtskosten, Kosten für den Auf- und Abbau, Zuschläge für Nachtarbeit und Feiertage usw.
Zusätzliche Kosten, die durch den Dj entstehen können
Bei euer Budget-Planung können durch den Dj auch noch zusätzliche Kosten entstehen, an die man im ersten Moment gar nicht denkt. Dies sind erster Linie Preise, die durch eure Location aufgerufen werden und auch an diese zu entrichten ist.
Verpflegung des Djs
Als Dj bist du darauf angewiesen vor Ort mitzuessen und auch die dort erhältlichen Getränke zu konsumieren. Gerade bei Veranstaltungen die Nachmittags starten und in der Nacht enden, wäre dies auch logistisch anders gar nicht möglich. Plant daher den Dj und eventuelle Gehilfen mit ein.
Personal während des Auf- und Abbaus
Der Auf- und Abbau der Technik kann je nach Größe der Veranstaltung mehrere Stunden dauern. Da dies natürlich nur dann möglich ist, wenn man auch Zugang zum Veranstaltungsort hat muss auch entsprechendens Hauspersonal vor Ort sein
Einige Locations räumen den Djs nur einen begrenzten (inklusiv) Zeitraum für den Aufbau ein. Sollte man länger dafür benötigen, stellt der Betreiber unter Umständen dem Veranstalter die Arbeitsstunden des “Babysitters” in Rechnung.
Einige Locations haben dies anscheinend sogar als “Geschäftsmodell” für sich entdeckt und haltend dankend die Hand auf.
Parkgebühren
Da ihr meistens einen Dj inklusive der entsprechenden Veranstaltungstechnik buchen werdet, wird dieser sicherlich auch mit einem PKW oder ähnlichen anreisen. Hierdurch können unter Umständen zusätzliche Parkgebühren entstehen.
Lohnt es sich mit dem Dj über den Preis zu verhandeln?
Natürlich kann sich die Frage nach einem Preisnachlass lohnen! Auch wir Dj`s sind bereit uns ein Stück weit zu bewegen. Ihr solltet allerdings keine Wunder erwarten! War der Preis vorher mit 1.500 € benannt worden, werdet ihr euren Wunsch-Dj sicherlich nicht auf 400 € runter handeln können.
Rabatt in Form von zusätzlichen Leistungen
Die meisten Kollegen bleiben sogar auf ihrem Preis und bieten den Kunden einfach nur zusätzliche Inklusiv-Leistungen an. Dies kann zum Beispiel zusätzliche Technik sein oder zusätzliche Inklusiv-Stunden.
Der Frühbucher-Rabatt
Wir Dj`s lieben Planungssicherheit! Daher bieten viele Kollegen einen “Frühbucherrabatt” an. Dies kann wie zuvor beschrieben zusätzliche Technik sein oder auch ein finanzieller Vorteil. Was ich bereits oft gesehen habe sind 10 – 15 % Rabatt, wenn man ein Jahr vor Veranstaltung den Dj bucht.
Die rechtzeitige Buchung macht im übrigen gleich doppelt Sinn für euch! Einen entsprechenden Blogbeitrag zu diesem Thema findest du hier.
Das ” Was kostet ein Dj ” Fazit
Die Preisunterschiede können wirklich enorm sein, haben aber in den meisten Fällen auch einen nachvollziehbaren Grund! Solltet ihr euch unsicher sein, holt euch Vergleichsangebote ein, achtet dabei aber auf die “feinen Unterschiede”.
Grundsätzlich muss euch aber eins bewusst sein: Wer Qualität sucht, der wird dafür auch den entsprechenden Preis zahlen müssen!